Schön, dass Ihr da seid!
Hier möchten wir euch das Awareness Konzept vorstellen.
Manche von Euch werden sich schon mit Awareness auseinandergesetzt haben, andere lesen vielleicht zum ersten Mal davon. Wir halten es für wichtig, uns alle darüber Gedanken zu machen, weil wir mit Euch zusammen eine Konferenz gestalten wollen, auf der sich alle möglichst wohlfühlen.
Awareness ist daher nicht nur Aufgabe des Awareness-Teams, sondern aller Teilnehmenden.
Es werden hier ein Haufen einzigartiger Personen mit unterschiedlichen Leben, Erlebnissen und Vergangenheiten, die uns zu dem machen, was wir jetzt sind, aufeinandertreffen. Und dieser Verschiedenheit möchten wir gerne etwas mehr gerecht werden. Das erfordert ein Bewusst-Machen unserer eigenen Position und Offenheit für Positionen von anderen. Und genau um dieses Bewusstmachen geht es beim Awareness-Konzept, das wir Euch hier nun vorstellen.
Unter Awareness verstehen wir ein machtkritisches Bewusstsein für die eigene Position. Unsere gesellschaftliche Position wird von strukturellen Machtverhältnissen mitbestimmt. In sozialen Gefügen wirkt sich das auf die Teilnehmenden aus. Menschen, die gesellschaftlich privilegiert sind, haben es häufig(!) leichter; andere, die öfter Diskriminierung erleben, haben es häufig(!) schwerer. Die unterschiedliche Positioniertheit muss sichtbar gemacht werden, wenn eine Veranstaltung möglichst angenehm für alle Beteiligten ablaufen soll. Awareness versucht, das Bewusstsein für Ungleichheiten zu schaffen/zu schärfen und produktiv mit diesen umzugehen. Awareness-Arbeit hat also das Ziel, mit allen Beteiligten diskriminierungsfreie(re) soziale Räume herzustellen.
Im Falle dieser Veranstaltung wollen wir unter anderem
- es den Anwesenden erleichtern, sich in großen Gruppen zu äußern. Dabei liegt unser Augenmerk auf denjenigen, die sich nicht von einer Position aus äußern, die in unserer Gesellschaft eh meistens/immer wahrgenommen wird.
- es den Teilnehmer_innen erleichtern, die laufende Veranstaltung zu reflektieren, Kritik an ihr, an Gruppendynamiken oder Einzelpersonen zu äußern (und nach Wunsch dabei anonym zu bleiben).
- Wissen bereitstellen, auf das Teilnehmer_innen zurückgreifen konnten, um sich in Ruhe mit Themen auseinanderzusetzen, die vielleicht für sie noch neu waren. Dadurch sollten diejenigen entlastet werden, die dieses (meist marginalisierte) Wissen sonst hätten erklären müssen. Gleichzeitig sollte eine Atmosphäre geschaffen werden, in der selbständiges Lernen möglich und erwünscht ist.
- ein respektvolles Ansprechen aller Anwesenden unterstützen, das Selbstverortungen, selbst gewählte Namen und als passend empfundene Pronomen berücksichtigt und klar über Fremdzuschreibungen stell
angelehnt an das Awarenesskonzept des Gender-Camps